Albanien Heute

Nr. 2 - 1982

9. Kongress des Gewerkschaftsverbandes Albaniens

Vom 6. - 9. Juni 1982 tagte in Tirana, der Hauptstadt der SVRA, der 9. Kongress des Gewerkschaftsverbandes Albaniens (GAV). Die Delegierten und Gäste erheben sich von den Plätzen und brechen in flammende Hochrufe aus, die sich in ganze Minuten andauernde Ovationen steigern, als auf der Tribüne des Kongresses der Erste Sekretär des Zentralkomitees der Partei der Arbeit Albaniens, Genosse Enver Hoxha, der Vorsitzende des Präsidiums der Volksversammlung, der Genosse Haxhi Lleshi, der Vorsitzende des Ministerrats Adil Çarçani, die Genossen Hajredin Çeluku, Hekuran Isai, Kadri Hazbiu, Lenka Çuko, Manush Myftiu, Muho asllani, Pali Miska, Ramiz Alia, Rita Marko, Simon Stefani, Besnik Bekteshi, Foto Çami, Lllambi Gegpriftti, Prokop Murra und Qirjako Mihali erscheinen.

Auf der Tribüne haben auch die ausländischen Delegationen Platz genommen, die auf Einladung des Zentralrates des GVA gekommen sind, um an den Arbeiten des Kongresses teilzunehmen.

Der 9. Kongress des Gewerkschaftsverbandes Albaniens wird von Hysen Veizi, Held der sozialistischen Arbeit, Arbeiter im Mettallurgischen Kombinat „Stahl der Partei“, für eröffnet erklärt. Er sagt unter anderem:

Es ist eine Ehre und große Freude für uns alle, für die Delegierten, die Arbeiterklasse und die Werktätigen des ganzen Landes, dass an diesem Kongress das Politbüro des Zentralkomitees der Partei mit dem geliebten Führer der Partei und unseres Volkes, Genossen Enver Hoxha, an der Spitze teilnimmt.

Dieser Kongress stellt ein bedeutendes Ereignis für den Gewerkschaftsverband Albaniens dar. Er kommt zu dieser Beratung mit wichtigen Erfolgen auf allen Gebieten und mit geschlossenen Reihen, ein Ausdruck der stählernen und unverbrüchlichen Einheit zwischen Partei und Volk. In unserem ganzen Land wird entschlossen gearbeitet, um die historischen Beschlüsse des 8. Parteitags der PAA in die Tat umzusetzen, um den 7. Fünfjahresplan erfolgreich zu erfüllen, gänzlich gestützt auf die eigenen Kräfte.“

Zu Kongress sind außer den Delegierten als Gäste auch Veteranen des Antifaschistischen Nationalen Befreiungskampfes, Helden der sozialistischen Arbeit und Arbeiter der Vorhut, ausgezeichnete Genossenschaftsbauern, Genossen der Partei- und Staatsorgane, der Massenorganisationen usw. eingeladen.

Ebenso nehmen am Kongress auch Gewerkschaftsdelegationen aus zahlreichen Ländern der Welt teil:

  1. Die Delegation der Revolutionären Gewerkschaftsopposition (RGO) aus der BR Deutschland, geleitet von Thomas Scheffer;

  2. die Delegation der Bauernkonföderation Perus, geleitet von Melquia des Ampuero Matos;

  3. die Delegation der Vereinigung für Arbeitervollversammlungen (AOA) aus Spanien, geleitet von Paco Bodi;

  4. die Delegation der Organisation für Afrikanische Gewerkschaftseinheit, geleitet von Thomas Bediaco;

  5. die Delegation der Gewerkschaftsföderation Vietnams, geleitet von Tschan Kuang Nghia;

  6. die Delegation des Generalverbandes der Algerischen Werktätigen, geleitet von Ghribli Abdelkader;

  7. die Delegation der internationalen Konföderation Arabischer Gewerkschaften, geleitet von Sabri Badr;

  8. die Delegation Revolutionärer Portugiesischer Gewerkschafter, geleitet von Luis Costa;

  9. die Delegation des Panafrikanischen Kongresses von Azania, geleitet von Jacob Dlamini;

  10. die Delegation der Metallarbeitergewerkschaft aus Brasilien, geleitet von Arnoldo Alvez;

  11. die Delegation der Revolutionären Gewerkschaftsopposition Kanadas, geleitet von Luis Lang;

  12. die Delegation des Verbandes der Werktätigen Tansanias, geleitet von Charles Totera;

  13. die Delegation der Revolutionären Arbeiter Japans, geleitet von Joschihiro Fukaumi;

  14. die Delegation des Nationalen Verbandes der Werktätigen Malis, geleitet von Jusuf Mariko;

  15. die Delegation der Revolutionären Gewerkschaftsopposition Englands, geleitet von Sam Mathiews;

  16. die Delegation des Kongresses des Gewerkschaftsverbandes von Simbabwe, geleitet von Anselm Chiteve;

  17. die Delegation der Revolutionären Gewerkschaftsopposition Dänemarks, geleitet von Christen Nelson;

  18. die Delegation der Nationalen Kommission für die Bildung eines unabhängigen Zentrums der revolutionären Werktätigen Ecuadors, geleitet von Jorge Viteri;

  19. die Delegation der Revolutionären Gewerkschaftsopposition Frankreichs, geleitet von Christian Pierrel;

  20. die Delegation der Gewerkschaftsopposition Schwedens, geleitet von Björn Oker Blum;

  21. die Delegation der Nationalen Arbeiterkommission der Dominikanischen Republik, geleitet von Victor Martinez;

  22. die Delegation der Nationalen Konföderation der Werktätigen Guineas, geleitet von Mamadu Sampil;



(...) Genosse Rita Marko hielt dann den Rechenschaftsbericht „Über die Tätigkeit des Zentralrats des Gewerkschaftsverbandes Albaniens und die Aufgaben des Gewerkschaftsverbandes bei der Umsetzung der Beschlüsse des 8. Parteitags der PAA.

In seinem Rechenschaftsbericht betonte Genosse Rita Marko (Mitglied des Politbüros des ZK der PAA und Präsident des Generalrats des GVA) unter anderem:

Der Gewerkschaftsverband arbeitet nach wie vor dafür, seine Mitglieder als unbeugsame Kämpfer der großen Sache der Revolution und des Sozialismus zu formen und zu stählen. (...)

Bei seiner gesamten Erziehungsarbeit hält sich der Gewerkschaftsverband stets vor Augen, dass die kapitalistisch-revisionistische Welt auf unser Land einen allseitigen wirtschaftlichen, politischen und militärischen Druck ausübt, der sich mit der Tätigkeit der inneren Feinde verflechtet. Unter diesen Bedingungen erhält die Erziehung der Werktätigen im Geiste des Klassenkampfes für die ständige Festigung der Einheit Volk-Partei, für die Schärfung ihrer revolutionären Wachsamkeit und die Steigerung der Bereitschaft zur Verteidigung der Volksmacht und der Siege des Sozialismus gegen jeden Feind besondere Bedeutung. (...) Das Vaterland wird verteidigt, indem man sich ideologisch wappnet, militärisch ertüchtigt und indem man die Wirtschaft des Landes stärkt. Die aktive Teilnahme der Arbeiterklasse und der übrigen werktätigen Massen am Regieren des Landes ist, wie uns die Partei lehrt, eine unerlässliche und entscheidende Voraussetzung für die Erhaltung und Festigung der Diktatur des Proletariats, um den sozialistischen Aufbau voranzutreiben. (...)

Die Partei hat uns die Gefahren verdeutlicht, die der Volksmacht und dem Sozialismus durch den Bürokratismus drohen. Unter ihrer Führung haben die Arbeiterklasse und die übrigen werktätigen Massen einen ununterbrochenen Kampf gegen den Bürokratismus geführt. Die erzielten Ergebnisse bestätigen sehr gut die große Lehre der Partei, dass dort, wo die Klasse spricht, der Bürokratismus schweigt. (...) Die Betriebsgewerkschaftsorganisationen, die ständig mit diesen Problemen leben, werden zu Tribünen des Denkens der Massen, ihrer wachsenden Rolle, damit sie ihr gewichtiges Wort zu allem sagen, und damit dem Neuerertum der Weg geöffnet wird, damit Debatten, Kritik und Selbstkritik über die Mängel erfolgen. (...)

Auch in Zukunft bleibt die Gewährleistung der Führung durch die Partei die einzige Quelle des Ansporns und der richtigen Orientierung des Gewerkschaftsverbandes. (...) Wir verwerfen nach wie vor im Prinzip und in der Praxis die Verlogenheit der anti-marxistischen „Theorien“ der bürgerlichen und revisionistischen Ideologie über die angebliche Unabhängigkeit der Gewerkschaften von politischen Parteien. Schon Lenin hat seinerzeit betont, dass derartige Theoretisierereien entweder eine heuchlerische konterrevolutionäre Maske oder eine vollständige Erscheinung mangelnden Bewusstseins sind. In der Gewerkschaftsbewegung gibt es keinen Apolitismus und es kann ihn auch nicht geben. Die lebendige Wirklichkeit zeigt tagtäglich, dass sich die Gewerkschaften sowohl in den kapitalistischen als auch in den revisionistischen Ländern im Allgemeinen in den Dienst der Bourgeoisie gestellt haben und die Politik ihrer Parteien betreiben, um das Proletariat zu spalten und seinen Kampf zu untergraben. Wir aber leugnen nicht, sondern bekräftigen im Gegenteil den politisch-sozialen Charakter unseres Gewerkschaftsverbandes und die unbedingte Notwendigkeit seiner Führung durch die Partei.

Die großen Aufgaben, die der sozialistische Aufbau des Landes stellt, verlangen eine Steigerung des Einflusses, des Gewichts und der Rolle der Gewerkschaftsorganisationen als wichtige Hebel der Partei. Erstrangige Bedeutung hat dabei, dass wir die Direktiven der Partei möglichst gut unter die Massen tragen, sie mobilisieren und in Aktionen für die Durchführung dieser Direktiven einsetzen. Die Stimme der Massen, ihre Ideen und ihre reiche Erfahrung in die Partei zu bringen, war und bleibt eine ständige Aufgabe des Gewerkschaftsverbandes. (...) Jede Organisation hat ihre eigenen Besonderheiten; aber sie alle werden durch das gleiche Ziel, die Linie und die Direktiven der Partei anzuwenden, vereinigt.

Wichtig ist zugleich auch, dass die Zusammenarbeit mit den Staats- und Wirtschaftsorganen verstärkt wird, denn der Gewerkschaftsverband hat große Aufgaben auf dem Gebiet der Produktion zu erfüllen. Die Gewerkschaftsorganisationen unterstützen die Organe der Staatsmacht in starkem Maße bei der Lösung der Probleme, die diese Organe haben, und leiten die Aufgaben für ihre eigene ideologisch-politische Arbeit mit den Werktätigen ab. (...)

Für alle ist Arbeit garantiert. Bildungs- und Gesundheitswesen sind kostenlos. Es gibt keinerlei Steuern. Die Sozialversicherung hat sich entwickelt und bis aufs Dorf erstreckt. Der Schwangerschafts- und Mutterschaftsurlaub wurde auf fast 6 Monate verlängert. Für die Werktätigen sind Tausende und Abertausende Wohnungen gebaut worden, deren Mieten nur 1 – 2 Tageslöhne betragen. In den Ferienheimen und Touristenzentren vebringen die Werktätigen einen fröhlichen Urlaub. (...)

Es ist die Aufgabe der Gewerkschaftsorganisationen, den Werktätigen der Dienstleistungsbetriebe und der Leicht- und Nahrungsmittelindustrie bewusst zu machen, dass sie mit mehr Phantasie und Erfindungsgeist arbeiten müssen, um dem Volk so gut wie möglich zu dienen und ihm soviel preiswerte, schöne, unserem sozialistischen Geschmack entsprechende Erzeugnisse wie möglich zu geben. (...)

Ebenso haben die Gewerkschaftsorganisationen die probleme der vorübergehenden Arbeitsunfähigkeit, der Invalidität, der gesundheitlichen und beruflichen Rehabilitation der Werktätigen besser im Auge zu behalten. Dazu wird auch die andere beschlossene Maßnahme dienen, wonach die Schlichtung von Meinungsverschiedenheiten, die zwischen den Werktätigen und den Organen der staatlichen Sozialversicherung entstehen, nicht nur auf administrativem Weg erfolgen, sondern auch durch den Gewerkschaftsverband, wie das bei allen anderen im Arbeitsrecht vorgesehenen Meinungsverschiedenheiten getan wird. (...)

Die Gründung von Gewerkschaftsorganisationen entsprechend den Wirtschaftszweigen ist nicht einfach eine organisatorische Veränderung, vielmehr werden sich dadurch auch Verbesserungen im Inhalt ergeben; es wird eine vollständigere Vorstellung von der Rolle des Gewerkschaftsverbandes als wichtiger Hebel der Partei geschaffen, ein breiterer Begriff von seinem gesellschaftlichen Charakter. Dies wird auch eine weitere Verbesserung der Arbeitsmethode vom Zentrum zur Basis mit sich bringen. Die Tätigkeit der Zentralräte wird unter Leitung des Generalrats stehen, wobei die einheitliche Leitung der Arbeit des Gewerkschaftsverbandes unverändert erhalten bleiben wird. So wird auch in den Bezirken verfahren, wo aus den Bezirksräten des Gewerkschaftsverbandes auch Ortsräte entsprechend den Wirtschaftszweigen gebildet werden. Diese Verbesserungen in der Struktur des Gewerkschaftsverbandes werden sich auch in den Veränderungen widerspiegeln, die mit Billigung des Kongresses am Statut vorgenommen werden. (...)

Der hohe revolutionäre und internationalistische Geist, die diese Politik ( Rita Marko spricht hier von der Außenpolitk – Anmerkung der Redaktion), die prinzipienfeste Konsequenz bei ihrer Anwendung dienen sowohl dem Aufbau des Sozialismus und der Verteidigung des Vaterlandes, als auch der Sache der Revolution, der Befreiung der Völker und des Friedens auf der Welt. Die schwere politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Krise, die die kapitalistisch-revisionistische Welt erfasst hat, verschlechtert tagtäglich die Lage und erhöht die Kriegsgefahr.

Auf dem Rücken der Arbeiterklasse und der werktätigen Massen lasten alle Auswirkungen der krise: Inflation, steigende Steuern, zügellose preiserhöhungen, Abbau des Reallohns und des Lebensstandards, die mit neuen Maßnahmen und Gesetzen der Bourgeoisie einhergehen, um die von der Arbeiterklasse in jahrelangen Kämpfen errungenen Rechte abzuschaffen und der Revolte der Massen entgegenzuwirken. Die Bourgeoisie schränkt die demokratischen Rechte und die gewerkschaftlichen Freiheiten ein, verstümmelt das Streikrecht, blockiert die Löhne, sucht nach neuen Formen und Mitteln, um die Ausbeutung zu intensivieren, wobei sie bis zur Faschisierung des Lebens im Lande geht. Besonders große Ausmaße nimmt die Arbeitslosigkeit an, die inzwischen zu einer chronischen Plage geworden ist. Die Auswirkungen der krise lasten vor allem auf den Werktätigen der unterentwickelten Länder, wo das Eindringen der ausländischen Bourgeoisie und der multinationalen Gesellschaften die kapitalistische Ausbeutung noch brutaler macht.

Die Arbeiterklasse hat sich aber niemals mit diesem Zustand der Ausbeutung und Unterdrückung abgefunden und sie wird sich auch nicht abfinden. Das Leben selbst ist Zeuge des ständig steigenden politischen Klassenbewusstseins.

Die Arbeiterklasse, als die revolutionärste Klasse, steht nicht nur an der Spitze des Kampfes für die soziale Befreiung und die Realisierung ihrer legitimen Bestrebungen, sondern auch an der Spitze der anti-imperialistischen und Befreiungsbewegungen. Sie ist zugleich die aktivste Kraft im Kampf für den Frieden und die Verhinderung eines Krieges, gegen die kriegstreiberische Politik der Supermächte und der anderen imperialistischen Mächte.

Der Klasenkampf des Proletariats entlarvt und enthüllt die arbeiterfeindliche und streikbrecherische Haltung und Tätigkeit der reformistischen und revisionistischen Gewerkschaften. Diese Gewerkschaften sind heute zu den eifrigsten Sprachrohren der sozialen Demagogie, der Klassenzusammenarbeit wie auch anderer Illusionen und Spekulationen der bürgerlichen und revisionistischen Ideologie geworden. Die zahlreichen reformistischen Gewerkschaften in den kapitalistischen Ländern werden, unabhängig von den jeweiligen Etiketten und Namen, die sie tragen, von der Bourgeoisie manipuliert, und sie finden immer eine gemeinsame Sprache, wenn es darum geht, sich dem revolutionären Kampf des Proletariats entgegenzustellen.

Mit der Vertiefung der Krise in den kapitalistischen Ländern wird auch die diversionistische Rolle der Arbeiteraristokratie und der Gewerkschaftsbürokratie immer mehr aufgedeckt und entlarvt, die sich als soziale Basis des Reformismus und des Revisionismus in Sachwalter der Bourgeoisie verwandelt haben.. Diese bürokratische Schicht ist zu einem der Haupthindernisse für die Entfaltung des Klassenkampfes geworden, ihre Demaskierung und Isolierung befreit daher die Arbeiter von vielen reformistischen Illusionen und wirkt sich auf die Hebung des Klassenbewusstseins und des revolutionären Handelns aus.

Die Wiederherstellung des Kapitalismus in der Sowjetunion un in den anderen revisionistischen Ländern hat die dortigen Gewerkschaften zu bürokratischen Organismen, zu Werkzeugen im Dienst der kapitalistisch-revisionistischen Staatsmacht werden lassen. Die sehr großen Lohnunterschiede zwischen den Arbeitern auf der einen und den Bürokraten und Technokraten auf der anderen Seite zeugen von einer tiefen Differenzierung in der heutigen bürgerlichen Gesellschaft der Sowjetunion und von einem tiefen Graben, der die Arbeiterklasse von der neuen bürgerlichen Schicht an der Macht trennt. Der letzte Kongress der sowjetrevisionistischen Gewerkschaften bewies ihre restlose Entartung. Er musste wohl oder übel die starke Abkapselung der revisionistischen Gewerkschaften von der Arbeiterklasse eingestehen.

Ein unwiderlegbarer Beweis der Fäulnis des revisionistischen Systems sind auch die Ereignisse in Polen. Der revisionistische Kurs, der bereits auf dem 20. Parteitag der sowjetischen Revisionistenpartei eingeschlagen wurde, die brutale Ausbeutung und Unterdrückung der Arbeiterklasse, die sowjetische, neokolonialistische Ausplünderung und das sowjetische Diktat, das Öffnen der Türen für das westliche Kapital – all das führte zum Ausbruch des Klassenkonflikts zwischen den Werktätigen und dem machthabenden revisionistischen Regime. Die polnische Arbeiterklasse wurde sich der Tatsache bewusst, dass sie sich in der Position einer unterdrückten und ausgebeuteten Klasse befindet,, daher erhob sie sich zur Revolte. Ihr fehlt es jedoch an einer führenden politischen Kraft, und ihre Revolte wurde von der katholischen Kirche und der Reaktion ausgenutzt. Eine Ausgeburt dieser Tätigkeit ist die sogenannte unabhängige Gewerkschaft „Solidarnošć“, die die kapitalistischen Verhältnisse, das weitere politische und wirtschaftliche Eindringen des westlichen Imperialismus befürwortet und darauf abzielt, die Herrschaft Moskaus durch das Joch des westlichen Imperialismus zu ersetzen. Das ist auch der wahre Grund, weshalb sie von den Regierungen der imperialistischen Länder, dem Vatikan, den Bossen der reaktionären amerikanischen Gewerkschaften AFL-CIO usw. mit allen Mitteln unterstützt wird. Bei diesem Zusammenprall der Interessen der Supermächte und der Weltreaktion sind es die Interessen der Arbeiterklasse und der übrigen Werktätigen, die mit Füßen getreten werden.

Die immer stärkere Hebung des politischen Klassenbewusstseins des Proletariats macht seine Organisierung, Vereinigung und Einheit unerlässlich. Die Einheit aber kann weder durch „Unitarismus“ erreicht werden, den die revisionistischen Gewerkschaftsführer, vor allem die sowjetischen und der von ihnen manipulierte Weltgewerkschaftsbund demagogischerweise propagieren, noch durch die Theoretisierereien der revisionistischen Reformisten über den gewerkschaftlichen Pluralismus, den sie als Gipfel der Demokratie hinstellen. Die wirkliche Einheit kann nur auf der Grundlage der wissenschaftlichen Ideologie des Proletariats, durch den Klassenkampf für die Durchsetzung seiner wirtschaftlichen und politischen Forderungen erreicht werden.

Eine solche Klasseneinheit des Proletariats wird durch den Einfluss und die Kontrolle der Revisionisten und Reformisten auf einen bedeutenden Teil der Gewerkschaftsbewegung verhindert. Deshalb arbeiten die jungen revolutionären gewerkschaftlichen Kräfte im Rahmen ihrer Anstrengungen für die Vereinigung der Arbeiterklasse aktiv in den Reihen der bestehenden Gewerkschaften, in denen die breiten Massen des Proletariats organisiert sind und zwar mit dem Ziel, die Arbeiter zu revolutionären Aktionen für die Verteidigung ihrer Lebensinteressen zu führen, sie von dem Einfluss und der Herrschaft der reformistischen und revisionistischen Gewerkschaftsführer, diesen Agenten der Bourgeoisie, loszutrennen und die Gewerkschaftsorganisationen in Instrumente des Klassenkampfes gegen die Ausbeuterordnung zu verwandeln. Dort, wo die Bedingungen und Möglichkeiten geschaffen werden, werden auch neue revolutionäre Gewerkschaften gegründet.

Die Einheit, der revolutionäre Widerstand und die revolutionäre Wachsamkeit der Arbeiterklasse und der Völkker stärken sich im Kampf gegen die aggressive, hegemonistische und expansionistische Politik, gegen die Politik der Ausbeutung und Unterdrückung, die der amerikanische Imperialismus, der sowjetische Sozialimperialismus undd die übrigen imperialistischen Mächtze verfolgen. In den Dienst dieser Politik haben sich auch die internationalen Gewerkschaftszentren, wie der Weltgewerkschaftsbund, der Internationale Bund Freier Gewerkschaften, der Europäische Gewerkschaftsbund u.a. gestellt, die sich als Werkzeuge des Imperialismus und Sozialimperialismus bemühen, den revolutionären Schwung der Arbeiterklasse aufzuhalten, pazifistische Illusionen und den Geist der Klassenzusammenarbeit zu propagieren. Gegen diese kriegstreiberische Politik, gegen die von den modernen Revisionisten verbreitete Demagogie erhebt sich machtvoll der anti-imperialistische und revolutionäre Kampf der Arbeiterklasse und der Völker, der imstande ist, den imperialistischen Supermächten in ihren blutbefleckten Arm zu fallen.

Die Arbeiterklasse, die werktätigen Massen unseres Landes und der Gewerkschaftsverband, von der Partei im Geiste des proletarischen Internationalismus erzogen, verfolgen von der Nähe aus die Entwicklung der Ereignisse auf der Welt und sie bekunden ihre vollständige Solidarität mit dem revolutionären und Befreiungskampf des Proletariats und der Völker gegen Ausbeutung und Unterdrückung, gegen Imperialismus und Sozialimperialismus, für die Verteidigung ihrer Rechte auf Freiheit, Unabhängigkeit, Demokratie und sozialen Fortschritt.

Die Werktätigen unseres Landes haben begeistert den Sieg des iranischen Volkes begrüßt, das mit seinem bewaffneten Aufstand das barbarische Regime des Schahs gestürzt und den amerikanischen Imperialismus verjagt hat, ebenso den Sieg des Volkes von Simbabwe, den Sturz der pro-amerikanischen Diktatur in Nikaragua. Sie unterstützen entschieden den gerechten Kampf der arabischen Völker und des palästinensischen Volkes, den Kampf des afghanischen Volkes gegen die sowjetischen besatzer, den Kampf des azanischen und des nabibischen Volkes gegen das rassistische Joch, den Ausbruch des revolutionären Kampfes in El Salvador und den Kampf aller Völker Afrikas, Lateinamerikas und Asiens gegen Imperialismus, Neokolonialismus und Rassismus, für die nationale und soziale Befreiung und für die allgemeine Emanzipation.

Der Gewerkschaftsverband Albaniens hat die Beziehungen der Zusammenarbeit mit den fortschrittlichen und revolutionären Gewerkschaftsorganisationen und -kräften in vielen Ländern der Welt ausgebaut und gefestigt und unterhält mit ihnen freundschaftliche Beziehungen. Ihre Einschätzungen und ihre aktive Unterstützung waren und sind ein begeisternder Ansporn für unsere Arbeiterklasse und unser Volk beim Aufbau und der Verteidigung des Sozialismus.

Die Arbeiterklasse und der Gewerkschaftsverband Albaniens befürworten und unterstützen die prinzipienfeste Haltung unserer Partei für die entschlossene Verteidigung der Rechte, die unseren Brüdern gebürhren, die auf ihrem Heimatboden in Kosova, Mazedonien und Montenegro leben. Die Weltöffentlichkeit kennt heute das Kosova-Problem und die gerechten Forderungen der albanischen Bevölkerung in Jugoslawien.

Die jugoslawische Führung und besonders die serbische, fahren fort, die nationale Bildung und die nationale Kultur der albanischen Bevölkerung brutal anzugreifen, ihre guten Traditionen und Bräuche zu beleidigen und mit Füßen zu treten. Die albanischen Werktätigen werden diskriminiert, auf die Straße gesetzt, zur Auswanderung gezwungen.

Die Schuld an dieser Situation fällt auf die jugoslawische Führung, die nicht zu der notwendigen Ruhe und Klugheit findet, um die Dinge sachlich zu betrachten und gerechte Lösungen der Probleme zu finden, die den Interessen des Volkes von Kosova und Jugoslawiens entsprechen würden.

Es ist eine Tatsache, dass sich die jugoslawische Führung nicht mit Gelassenheit und politischer Reife in die Haltung der Partei der Arbeit Albaniens gegenüber Jugoslawien im Allgemeinen und gegenüber den Ereignissen in Kosova im Besonderen vertieft hat, eine Haltung, die Genosse Enver Hoxha im Bericht an den 8. Parteitag der PAA klar zum Ausdruck gebracht hat.

Seit seinem Bestehen bis heute ist das sozialistische Albanien für den Frieden und die Sicherheit auf dem Balkan, für die wahre Freiheit und Unabhängigkeit all seiner Nachbarn, darunter auch Jugoslawiens, eingetreten.



Ende