Radio Tirana

Sendereihe:

Der Kampf der Arbeiter und werktätigen Schichten und die Lage in den kapitalistischen und revisionistischen Ländern



11. 4. 1978



Der Streik der Metallarbeiter

ein Schritt vorwärts auf dem Weg des revolutionären Zusammenschlusses der Arbeiterklasse



Unter den Arbeitern der Metallindustrie in Nordwürttemberg/Nordbaden in der Deutschen Bundesrepublik herrscht große Empörung. Drei Wochen lang standen fast 100 000 Metallarbeiter dieser Region in einem der längsten und härtesten Streikkämpfe in der Geschichte der Deutschen Bundesrepublik, fest entschlossen, angesichts der ständig wachsenden Lebenshaltungskosten echte Lohnerhöhungen durchzusetzen.

Nun ist ihnen von den Kapitalisten und dem reaktionären, arbeiterfeindlichen Apparat der Metallgewerkschaft ein Tarifabkommen vorgesetzt worden, das mit der vereinbarten Kohnerhöhung von 5% und einschließlich der sogenannten Verdienstabsicherung, um die viel demagogischer Lärm gemacht wird, nichts anderes bedeutet als eine Maßnahme, um die Lasten der sich vertiefenden Wirtschaftskrise zum Vorteil der kapitalistischen Monopole auf den Rücken der Arbeiter und Werktätigen der Metallindustrie abzuwälzen. Von vornherein und seit langem hatten sich die Feinde der Arbeiterklasse zu diesem Ziel zusammengeschlossen. Nicht nur die Kapitalisten und die Vertreter des kjapitalistischen Staatsapparates traten seit Monaten mit der Forderung nach sogenannten konjunkturgerechten Tarifabschlüssen auf und versuchten, die Vertiefung der Wirtschaftskrise den angeblich maßlosen Lohnforderungen der Werktätigen in die Schuhe zu schieben.

In diesen Chor stimmten auch die Spitzen des arbeiterfeindlichen DGB-Apparates ein, die Sozialpartnerschaft, die Klassenversöhnung, die Verteidigung der kapitalistischen Ausbeuterordnung auf ihre Fahnen geschrieben haben. Entsprechend versuchten die Bonzen der Industriegewerkschaft Metall von Anfang an, den konsequenten Kampf der Metallarbeiter für Lohnerhöhungen zu verhindern. So verkündete der Chef der Metallgewerkschaft Loderer in einem Interview mit der Unternehmerzeitung „Handelsblatt“: „Die IG Metall will keinerlei Arbeitskampf.“

Dass es den Gewerkschaftsbonzen nicht gelungen ist, ihre finsteren Absichten so ohne Weiteres durchzusetzen, ist auf die feste Entschlossenheit der Metallarbeiter zurückzuführen, für ihre Forderungen in den Kampf zu treten, die in überwältigender Mehrheit für den Streik stimmten und den Streik aufnahmen. In dieser Situation unternahmen die verräterischen Gewerkschaftsbonzen alles, um die Kampffront der Metallarbeiter zu schwächen und zu spalten. Um die Waffe des Streiks stumpf zu machen, traten sie gegen einen machtvollen allgemeinen Streik aller Metallarbeiter auf und verkündeten den sogenannten Schwerpunktstreik, um die Streikfront zu zersplittern. Diese Sabotage-Taktik betrieben sie auch weiter, als die kapitalistischen Unternehmer,um die kämpfenden Arbeiter zu erpressen und unter Druck zu setzen, die Ausperrung von über 140 000 Arbeitern verkündeten. Ein besonders niederträchtiges Manöver war es, dass die Gewerkschaftsbonzen die Aufnahme des Streiks durch die 1 Millionen Metallarbeiter der Region Nordrhein-Westfalen verhinderten, obgleich auch diese sich in einer Urabstimmung nahezu geschlossen für die Arbeitsniederlegung ausgesprochen hatten. Ebenso traten die Boinzen gegen eine Vereinigung der streikenden Arbeiter mit den für die Erhaltung ihrer Arbeitsplätze kämpfenden Druckereiarbeiter in gemeinsamen solidarischen Aktionen auf. Und schließlich taten sie alles, um eine entschlossene militante Streikführung zu verhindern. Dies alles diente der Vorbereitung des verräterischen Abkommens, das dann hinter verschlossenen Türen in einem Luxushotel zwischen der Gewerkschaftsführung und den Vertretern der Kapitalisten ausgehandelt wurde.

Was aber die Bonzen des arbeiterfeindlichen DGB-Apparates mit ihrer klassenverräterischen Sabotagearbeit nicht verhindern konnten, auch wenn sie sich jetzt zusammen mit den Kapitalisten die Hände reiben mögen, ist dies: dass in den drei großen Streikbewegungen der Arbeiterklasse, die allein in den ersten vier Monaten dieses Jahres in der Deutschen Bundesrepublik stattgefunden haben, dem Streik der Hafenarbeiter, dem Streik der Arbeiter der Druckindustrie und jetzt der Metallindustrie in Nordwürttemberg/Nordbaden das Bewusstsein der Arbeiter von ihrer Kraft, ihr Zusammenschluss im Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung auf ein höheres Niveau gehoben worden ist. Un nicht zuletzt überzeugten sich immer mehr Arbeiter davon, je mehr die verräterischen Gewerkschaftsbonzen ihre Maske fallenließen, dass der reaktionäre DGB-Apparat keine Waffe in den Händen der Arbeiterklasse, sondern ein Instrument der Unterdrückung ihres Kampfes in den Händen der Ausbeuterklasse ist. So erkennt eine immer größere Zahl von Werktätigen in Westdeutschland zunehmend klarer die Notwendigkeit, im Kampf gegen den Verrat der Gewerkschaftsbürokratie für den Zusammenschluss in einer revolutionären Klassengewerkschaftsbewegung, für den weiteren Aufbau der Revolutionären Gewerkschaftsopposition einzutreten.

Mitglieder der Kommunistischen Partei Deutschlands / Marxisten-Leninisten, die im Streikkampf der Metallarbeiter in Nordwürttemberg/Nordbaden an vorderster Front standen, schrieben über die Erfahrungen des Streiks an das Zentralorgan der Partei, „Roter Morgen“:

Der Aufbau der revolutionären Gewerkschaftsopposition wird einen entscheidenden Schritt vorankommen. Der Grundstock wird geschaffen, aus dem die Arbeiter sich eine mächtige Waffe für ihren Kampf gegen die kapitalistische Ausbeutung und Unterdrückung schmieden werden.“





ENDE