DGB: Deutsche Gewerkschafts-Bonzen
„Packt den Zwickel beim Wickel !“
Mann-oh-mann! Wieder Verrat an den Kollegen von Mannesmann!
Millionen in die Tasche der Kapitalisten und ihren Managern stecken!
Millionen Kollegen auf die Straße werfen!
Das ist unsere deutsche Gewerkschaft !!!!
Unsere ?????????
Wenn es nach uns Gewerkschaftsmitgliedern ginge, würden wir solche Bonzen wie Zwickel achtkantig aus der Gewerkschaft rauswerfen! Aber nach uns ist es noch nie gegangen oder ist da irgend jemand anderer Meinung? Nicht wir haben Zwickel am Wickel, sondern Zwickel hat uns Gewerkschaftskollegen am Wickel – so sieht das doch aus – wenn wir ehrlich sind !
Statt Tribunal, Verurteilung und Bestrafung kommen diese Arbeiterverräter stets ungeschoren davon! Und wir sind wieder einmal die Dummen!
Wir fragen uns:
Was ist eine Gewerkschaft wert, die uns in die Pfanne haut und den Kapitalisten in den Arsch kriecht?
Was sind wir für Gewerkschaftsmitglieder, wenn wir diesem Treiben tatenlos zusehen, die Achseln zucken und diese Schweinereien mit uns dulden, Tag für Tag und Jahr für Jahr?
Die Antwort ist hart aber gerecht:
Gewerkschaftler, die einen Zwickel in ihren Reihen dulden und sich jeden Verrat gefallen lassen, haben keine andere Gewerkschaft verdient, als so eine Bonzengewerkschaft!
Also: Packt den Zwickel beim Wickel ??
Nur: Für den sensationellen Fall, wir würden das wirklich schaffen (!) – und daran haben wir angesichts unserer leidvollen Erfahrungen mit gewerkschaftlicher „Demokratie“ berechtigte Zweifel - , steht die Frage: Wer garantiert uns, dass mit einem rausgeworfenen Zwickel nicht schon ein nächster Zwickel an dessen Stelle tritt? Da liegt doch der Hase im Pfeffer:
Wenn wir von solchen Typen nicht länger verarscht werden wollen, dann bräuchten wir eine ganz andere Gewerkschaft. Wir bräuchten eine Gewerkschaft, die nicht Bonzen an ihre Spitze setzt, sondern Gewerkschafter aus den Betrieben, die das Vertrauen der Kollegen in harten Kämpfen gegen die Kapitalisten und Verräter in den eigenen Reihen erworben haben.
Wir bräuchten eine Gewerkschaft, auf die man sich verlassen kann, die den Kapitalisten Dampf macht, die ihre Mitglieder nicht im Regen stehen lässt, sondern kämpft und Schluss macht mit den täglichen Schweinereien auf unserem Rücken.
Was aber machen diese feinen Herren in der Gewerkschaftsführung? Sie versuchen nicht uns, die Mitglieder, aus der Scheiße zu helfen, sondern sie opfern uns, weil sie mit den Kapitalisten gleicher Meinung sind, auf unsere Kosten aus ihrer Krise herauszukommen. Kritische und kämpferische Gewerkschafter, die das als großes Unrecht anprangern, werden als „Störenfriede“ entweder bestochen, schikaniert oder isoliert – und wenn das immer noch nichts nützt - kurzerhand aus der Gewerkschaft rausgeworfen. Wer muss wen rauswerfen?!
Kollegen, wir von der RGO nehmen kein Blatt vor den Mund und wir fürchten die Bonzen nicht. Wir sagen die Wahrheit, eine Wahrheit, die auf unserer jahrzehntelangen Kampferfahrung beruht:
Der DGB war von Anfang an ein Instrument der Kapitalisten und des kapitalistischen Staates. Er dient der Aufrechterhaltung der Ausbeutung und Unterdrückung an unserem Arbeitsplatz, was der DGB freundlich umschreibt mit „sozialer Frieden“ und „Sozialpartnerschaft“.
„Nicht aufmucken, dann fallen vielleicht einpaar Brosamen für uns ab“. „Geht`s der Wirtschaft gut, dann geht`uns Kollegen auch gut“. „Helfen wir den Unternehmern, dann helfen sie auch uns“. „Wir sitzen alle in einem Boot“.
Nur, wer glaubt denn heute noch an diese Märchen von den Gewerkschaftsbonzen?
Nein, Kollegen! Die Wahrheit sieht anders aus:
Mit diesen Gewerkschaften sind wir verraten und verkauft! Mit denen ist kein Blumentopf zu gewinnen. Sie sind durch und durch verrottet und verkommen. Sie werden auf dem Misthaufen der Geschichte landen. Ihr verfaulender Geruch ist heute schon unerträglich. MIT IHNEN werden wir gnadenlos untergehen. Aber GEGEN SIE haben wir vielleicht noch eine Chance, den Kampf gegen die Kapitalisten zu gewinnen.
Was tun?
Helfen tut uns keiner, da braucht man in Deutschland nicht lange suchen. Der Arbeiter ist der Prügelknabe und die Melkkuh der Nation.
Helfen können wir uns nur selbst. Das größte Hindernis dabei aber sind nicht irgendwelche anderen Leute, sondern im Grunde nur wir selbst. Wir trauen es uns nicht zu, eine eigene, neue Gewerkschaft aufzubauen, die ausschließlich unsere Interessen vertritt und die auch fähig ist, sie durchzusetzen. Die meisten von uns Kollegen sind noch nicht an den Punkt angelangt, wo sie klar erkennen, dass es besser ist, sich selber zu organisieren und diesem DGB den gnadenlosen Kampf anzusagen. Sie schrecken davor zurück, ihre „eigene“ Gewerkschaft anzugreifen, zu spalten, zu bekämpfen. Sie emfinden das als unsolidarisch und schändlich, und so resignieren sie: lieber lassen sie sich weiter vom DGB demütigen und betrügen, in der Hoffnung, es würde vielleicht eines Tages die Einsicht kommen und das „gute Gewissen“ des DGB siegen. Darauf kannst du lange warten, Kollege!
Andere glauben, dass man in den DGB-Gewerkschaften mehr Dampf machen muss, dass wir es in der Hand haben, die falschen Leute durch die richtigen Leute an der Spitze zu ersetzen. Das versuchen wir schon solange es den DGB gibt – ohne Erfolg.
Die Gewerkschaft erobern? Wer das glaubt, unterschätzt die DGB- Gewerkschaften. Die lassen sich nicht einfach erobern. Mit „demokratischen“ Mitteln wie „Mehrheiten erobern“ kommt man in der gut abgesicherten Gewerkschaftsbürokratie nicht weit. Da wirst du abgebügelt – gnadenlos! Also erobern - auf legalem Wege – das kannst du vergessen. Trotzdem, Kollege ! Erobern ist eigentlich nicht verkehrt, wenn sich alle einig sind, dass man die „Legalitätshürde“ überwinden muss, wenn man die legalen „Ketten“ der DGB-Gewerkschaften sprengt, wenn man sich im Wirtschaftskampf, im Streik, nicht von den „Führern“ zurückpfeifen lässt, sondern sein Ding bis zu Ende durchzieht, auch wenn es einem Kopf und Kragen – ja den Arbeitsplatz – kosten kann. Ändern tut sich aber gewiss nichts, wenn man nicht dazu bereit ist, Opfer zu bringen. Davor haben die meisten Kollegen heute noch Angst, und das hält sie davon ab, nicht nur ihre Faust in der Hosentasche zu ballen, sondern im offenen Kampf sowohl gegen die Kapitalisten als auch gegen ihre Lakaien und Helfershelfer in den Gewerkschaften. Allein mit Decnkzetteln verpassen, ist es nicht getan. Das lindert zwar für einen Moment die Wut, aber einfach nur Dampf ablassen, damit änderst du nichts. Die Realität holt dich schnell wieder ein und du sitzt wieder in der Scheiße.
Kollegen, eine blitzneue Ideal- Gewerkschaft entsteht nicht am Schreibtisch, ihre Idee wächst auf euren Barrikaden im Kampf gegen das Kapital und seine Handlanger in den DGB-Gewerkschaften. Wenn die Gewerkschaft Zukunft haben soll, wenn sie uns helfen soll, ein besseres Leben zu schaffen, dann werden das niemals die DGB-Gewerkschaften sein, sondern Gewerkschaften, die in eurem Kampf selber entstehen. Es werden Gewerkschaften sein, die sich nicht damit zufrieden geben, das nackte Dasein zu behaupten, uns über Wasser zu halten und das Leben unter Ausbeutung und Unterdrückung „erträglich“ zu gestalten. Es werden Gewerkschaften sein, die bereit sind, an die Wurzel zu gehen und für alle Zeiten die Ursache unseres Elends zu beseitigen. Es werden Gewerkschaften sein, die den Kapitalismus beseitigen. Es werden Gewerkschaften sein, die uns dazu verhelfen, dass man uns nicht wieder belügen und betrügen kann, wie es die „Freien“ Gewerkschaften in der ehemaligen DDR getan haben: In Worten sozialistisch und in Taten sozialfaschistisch! Wir wollen keinen „Arbeiter- und Bauernstaat“ , in dem die neue Bourgeoisie ein Arbeiter- und Bauerngefängnis wiedererrichtet. Wir wollen freien, unabhängigen und wirklichen Sozialismus für alle und nicht für eine kleine Bonzenschar. Wir wollen revolutionäre, freie, unabhängige sozialistische Gewerkschaften. Wir wollen, dass die die Kollegen in den Betrieben direkt die Macht im Staat, in der Wirtschaft in der Gewerkschaft ausüben. Wir wollen eine Gewerkschaft, die auf dem Rätesystem aufgebaut wird, wo die Bonzen abgesetzt werden, wenn sich sich dann noch trauen, ihren Kopf aus der Erde zu stecken. Wir wollen Gewerkschaften, die solche Leute wie Zwickel zur Rechenschaft ziehen. Wir wollen eine Gewerkschaft, in der Bonzen keinen Zutritt erhalten, sondern wo die besten, revolutionärsten und kämpferischsten Kollegen an der Spitze einer starken, stolzen und ehrlichen deutschen Gewerkschaftsbewegung stehen, die die besten Traditionen ehrenvoll fortsetzt und den lächerlichen, zahnlosen DGB in den Staub tritt.
Dafür kämpft die RGO! Kämpft mit uns, damit dieser Traum Wirklichkeit werden kann.
Wenn überhaupt irgendjemand etwas an unserer Lage ändern wird, dann seid ihr es Kollegen, ihr ganz allein!
Wir vertrauen euch!
Wolfgang Eggers, 21. 1. 2004
in Gedenken und zu Ehren an unseren Freund Günter Routhier, einem Kollegen von Mannesmann, der genau vor 30 Jahren von der Polizei zu Tode geknüppelt wurde, weil er sich konsequent für die gerechte Sache der Mannesmann-Kollegen eingesetzt hatte.