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AKTIONSPROGRAMM







Wir Arbeiter sehen uns schweren Angriffen der Unternehmer ausgesetzt. Seit Jahren verschlechtert sich unsere Lebenslage:

  • Um ihre Profite zu steigern, bauen die Unternehmer die Belegschaften ab, legen sie Betriebsteile und ganze Betriebe still. Diese massenhafte systematische Vernichtung von Arbeitsplätzen führt dazu, dass eine ständig wachsende Zahl von Arbeitern und Angestellten arbeitslos wird. Diesen Kolleginnen und Kollegen wird also die Möglichkeit genommen, für ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien zu sorgen. Ein großes Arbeitslosenheer ist entstanden. Millionen sind von der Arbeitslosigkeit bedroht

  • Den Unternehmern konnten in den letzten Jahren trotz der Sabotage der Kämpfe durch die DGB – Führung geringe prozentuale Lohnerhöhungen abgetrotzt werden. Aber sie reichten nicht aus, um die Steigerung der Lebenshaltungskosten auszugleichen. Kurzarbeit, die Kürzung oder Streichung tariflich nicht abgesicherter Lohnbestandteile usw. führten für viele Kolleginnen und Kollegen zu einer weiteren Senkung der Reallöhne. Schon reicht in vielen Arbeiterhaushalten der Lohn auch dann nicht mehr, wnn jede Mark zweimal umgedreht wird, bevor man sie ausgibt.

  • In den Betrieben wird die Arbeitshetze von den Kapitalisten ständig gesteigert : mehr Tonnen, höhere Stückzahlen, schnellere Bandgeschwindigkeiten, Akkorderhöhungen. Mit weniger Arbeitern mehr produzieren – darin sehen die Unternehmer Sinn und Zweck der Rationalisierung. Die Folgen für uns: ausgepumpt nach Schichtschluss, Ruinierung unserer Gesundheit durch Unfälle und Berufskrankheiten, schnelles Anwachsen der Frühinvalidität.



So sollen alle Lasten der Krise auf uns Arbeiter und kleine Angestellte abgewälzt werden.

Das Wenige, was wir uns in Jahren und Jahrzehnten erkämpfen konnten, soll nun unter dem Druck der kapitalistischen Krise abgebaut werden.

Diese rücksichtslosen Angriffe der Unternehmer auf die Interessen der Arbeiterklasse zeigen zugleich, dass die von der DGB – Führung betriebene Politik Schiffbruch erlitten hat. Sie hat zu einer Verschlechterung unserer Lage geführt und den Unternehmern genützt.

Worin bestand und besteht die Politik der DGB – Führung ?

Es ist die Politik der Sozialpartnerschaft, der Zusammenarbeit mit Unternehmern und Regierung in Gremien wie der „Konzertierten Aktion“, der Mitbestimmungskumpanei in den Aufsichtsräten und der Unterstützung der so genannten „Stabilitätspolitik“ der Regierung. Die DGB – Führung sabotiert die volle Entfaltung der Kampfkraft der Arbeiterklasse, verhindert Streiks oder zwingt den streikenden Arbeitern Kompromisse auf, die weit hinter dem, was durchgesetzt werden könnte, zurückbleiben.

Auf die Angriffe der Unternehmer kann es seitens der Arbeiterschaft nur eine Antwort geben: konsequenter Kampf gegen die Unternehmer, für die Interessen der Arbeiter und Angestellten.

Deshalb legt die RGO dieses Aktionsprogramm vor.

Auf der Grundlage dieses Aktionsprogramms reichen wir allen Arbeitern und Angestellten die Hand, um in den Gewerkschaften gemeinsam gegen die DGB – Führung und ihre Handlanger im Gewerkschaftsapparat für die Rechte und Forderungen der Mitglieder einzutreten und um in den Betrieben für diese Forderungen eine breite Kampffront gegen Bosse und Bonzen aufzubauen.



UNSERE FORDERUNGEN



Gegen die Verschärfung der Ausbeutung, steigende Arbeitshetze und wachsende Arbeitslosigkeit tritt die RGO vor allem für folgende Forderungen ein:

  • Kampf dem Abbau der Reallöhne ! Konsequenter Kampf für Lohnerhöhungen !

  • Für die lompromisslose verteidigung unserer Arbeitsplätze ! Keiner einzigen Entlassung darf zugestimmt werden !

  • Für die 35 – Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich !

  • Gegen die ständige Verschärfung der Arbeitshetze ! Für mehr Erholungspausen !

  • Für konsequente Einschränkung der Schichtarbeit !

  • Für mehr Urlaub ! 6 Wochen Mindesturlaub !

  • Herabsetzung des Rentenalters bei sofortiger Zahlung der vollen Rente ! Für Männer auf 60 Jahre (Schwerarbeiter und Schwerbehinderte 55 Jahre), für Frauen 55 Jahre (Schwerarbeiterinnen und Schwerbehinderte 50 Jahre ) !

  • Keine Abgruppierungen ! Gleichwertiger Arbeitsplatz und keine Lohneinbußen bei innerbetrieblichen Umsetzungen !

  • Voller Lohnausgleich bei Kurzarbeit !

  • Volles Arbeitslosengeld für jeden Arbeitslosen und zwar für die gesamte Dauer der Arbeitslosigkeit !

  • Weg mit der Sperrfrist !

  • Weg mit den Zumutbarkeits – und Verfügbarkeitsbestimmungen !



Der Kampf gegen die besondere Ausbeutung und Unterdrückung von bestimmten Arbeitergruppen wie der Frauen, der Jungarbeiter und Lehrlinge und der ausländischen Kollegen ist Sache der gesamten Arbeiterklasse. Dabei gilt es vor allem für folgende Forderungen einzutreten:

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit !



Für die Frauen:

  • Weg mit den Leichtlohngruppen !

  • Verbesserung des Mutterschaftschutzes !

  • 18 Monate Elternschaftsurlaub für Vater oder Mutter bei voller Lohnfortzahlung und garantiertem Arbeitsplatz !

  • Volle Lohnfortzahlung für ein Elternteil für die Dauer der Erkrankung eines Kindes !

  • Einrichtung von Kinderkrippen und Kindergärten in den Betrieben !



Für die Lehrlinge und Jungarbeiter:

  • Eine qualifizierte Ausbildung jür jeden !

  • Keine Benachteiligung von Mädchen und ausländischen Jugendlichen !

  • Übernahme aller Lehrlinge im erlernten Beruf : unbefristete Festverträge !

  • Weg mit der Stufenausbildung !

  • Existenzlohn für Lehrlinge !

  • Einbeziehen der Lehrlinge in die einheitlichen Tarifverträge !



Für die ausländischen Kollegen:

  • Weg mit dem reaktionären Ausländergesetz !

  • Keine Abschiebung von ausländischen Kollegen !

  • Volle politische Rechte für die ausländischen Kollegen durch das Recht auf sofortige Einbürgerung ohne Verpflichtung, die bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben zu müssen !

  • Für das uneingeschränkte Recht der ausländischen Kollegen auf Wahrung und Pflege ihrer Sprache und Kultur !

  • Bezahlter Deutschunterricht für die ausländischen Kollegen !

  • Arbeits – und Aufenthaltserlaubnis für alle ausländischen Kollegen !



Gekämpft werden muss gegen jede Unterdrückung und Behinderung der Gewerkschaftsbewegung durch Gesetze und andere Unterdrückungsmaßnahmen seitens des Staates sowie der Unternehmer und ihrer Verbände.

  • Weg mit dem reaktionären Betriebsverfassungsgesetz und dem Personalvertretungsgesetz !

  • Weg mit der Verpflichtung der Betriebs – und Personalräte zur vertrauensvollen Zusammenarbeit mit den Kapitalisten !

  • Für Betriebs – und Personalräte, die ausschließlich der Belegschaft verantwortlich sind und jeder Zeit abgewählt werden können !

  • Für das Recht der Betriebs – und Personalräte, an der Vorbereitung, Organisierung und Durchführung von Arbeitskämpfen mitzuwirken !

  • Für Vertrauensleute, die von allen Kollegen gewählt werden !

  • Kündigungsschutz und Freistellungsschutz für Vertrauensleute ohne Verpflichtung zur vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Unternehmer !

  • Schluss mit politischen Entlassungen und Berufsverboten !

  • Für freie politische und gewerkschaftliche Betätigung auch im Betrieb !

  • Gegen die Illegalisierung spontaner Streiks !

  • Für die volle Durchsetzung des Streikrechts !

  • Verbot der Aussperrung in allen Formen !

  • Weg mit dem Verbot politischer Streiks !



Innerhalb der DGB – Gewerkschaften kämpft die RGO für die Durchsetzung solcher Forderungen, die sich gegen die Ideologie der Klassenversöhnung und die Politik der Klassenzusammenarbeit wenden. Sie tritt für alle Forderungen ein, die es der DGB – Führung erschweren, sich über den Willen der Gewerkschaftsmitglieder hinwegzusetzen und den kämpfenden Arbeitern in den Rücken zu fallen.



  • Gegen die Herrschaft der Bonzen über die Mitglieder ! Für mehr Mitgliederrechte !

  • Weg mit den Unvereinbarkeitsbeschlüssen !

  • Für freie politische Betätigung in den DGB – Gewerkschaften !

  • Weg mit dem Recht der Ortvorstände, von den Mitgliedern gewählte Vertrauensleute abzulehnen bzw. abzusetzen !

  • Absolute Verbindlichkeit der Urabstimmungsergebnisse für die DGB – Führung !

  • Annahme von Tarifverträgen nur durch Urabstimmungen !

  • Keine mehrjährigen Lohntarifabschlüsse !

  • Weg mit der undemokratischen 75 – Prozent – Klausel ! Die einfache Mehrheit muss bei Urabstimmungen entscheiden !

  • Gegen Schwerpunktstreiktaktik, für Vollstreik !

  • Forderungen in Mark und Pfennig statt Prozentforderungen !

  • Tarifliche Absicherung der Effektivlöhne !

  • Einheitliche Tarifverträge für Arbeiter und Angestellte !

  • Keine Beteiligung am Schlichtungsverfahren !

  • Keine Anerkennung der Schlichtungsergebnisse !

  • Keine Anerkennung der Tariffriedenspflicht ! Für die Unterstützung von Dtreiks, die den Tariffrieden brechen !

  • Grundsätzlich keine Teilnahme an Gremien wie die „Konzertierte Aktion“ !

  • Weg mit dem Mitbestimmungsbetrug !



Um die Kampfbedingungen der Arbeiterklasse zu verbessern, ist es notwendig, dass klassenbewusste, revolutionäre Kollegen Betriebsräte, Vertrauensleute und Jugendvertreter werden.

Zwar sind diese Funktionen durch reaktionäre Gesetze wie das Betriebsverfassungsgesetz oder durch Satzungen und Richtlinien des DGB – Apparates an die Interessen der Unternehmer und der Gewerkschaftsführung gebunden. Aber die Erfahrung hat gezeigt, wie wichtig es ist, diese Gremien nicht einfach den Handlangern der Gewerkschaftsführung oder anderen den Unternehmern hörigen Elementen zu überlassen, sondern sie für die Organisierung und Unterstützung der Kämpfe der Belegschaft zu nutzen.

WERDE MITGLIED DER RGO !

Was wir brauchen, was wir fordern, müssen wir uns selbst erkämpfen

Gegen Bosse und Bonzen !

Wollen wir kämpfen, müssen wir uns organisieren:

in den DGB – Gewerkschaften organisiert gegen den Arbeiterverrat der Bonzen vorgehen.

In dien Betrieben organisiert für unsere Forderungen kämpfen.

Das will die RGO:

ARBEITEREINHEIT GEGEN BOSSE UND BONZEN !